Sonntag, 6. Juli 2014

Sonntag, 27. April 2014

Der Frühling ist da!

"Ach, ist der das jetzt auch schon aufgefallen?!" - ich kann keinem verübeln, der sich das oder ähnliches gerade denkt… So ein bisschen ist der Frühling tatsächlich bisher an mir vorbeigeflogen. Die Arbeit spannt mich ein, zum aufwändig Kochen ist kaum Zeit und zum Bloggen erst recht nicht.
Nichtsdestotrotz habe ich es endlich geschafft, die Terrasse ein bisschen auf Vordermann und, noch viel wichtiger, zum Ergrünen und Erblühen zu bringen. Der Frühling ist also endlich auch auf meiner Terrasse da!

Zusätzlich zu diesen ersten Impressionen wird es in den nächsten Tagen noch detailliertere Informationen zu den jeweiligen Pflanzen geben.

Apfelbaum

Artischocke

Gojibeere & Heidelbeeren

Himbeere

Hornveilchen

Kapuzinerkresse

Italienische & Englische Minze

Passiflora

Passiflora (Detail)

Radieschen

Rhabarber

Ringelblume (Olivenkraut im Hintergrund)

Wandelröschen

Donnerstag, 10. April 2014

Torta salata agli agretti

...oder ganz einfach of deutsch “Quiche mit Mönchsbart” :D
Mönchsbart (oder Agretti oder Barba di frate oder Salzkraut) bekommt man in unseren Breiten leider nur sehr selten und wenn, dann nur für eine ganz kurze Zeit im Frühling.


Ich kannte dieses Gemüse (oder Kraut?) bisher nur aus Italien, wo es ein fester Bestandteil jedes Marktes im Frühjahr ist. Hier habe ich es bisher noch nie gefunden...bis letztens, als ich zufällig dem Grünmarkt in Salzburg eigenen kurzen Besuch abgestattet habe. Und da lag er! Logisch, dass ich gleich ein Bund mitgenommen habe, wenn es schonmal die Gelegenheit gibt, Mönchsbart zuhause zuzubereiten.


Ursprünglich ist diese Pflanze an salzigen, feuchten Meeresküsten beheimatet und hat deshalb sehr knackige, saftige und leicht salzig schmeckende Stängel. Mönchsbart kann sowohl roh als auch gegart gegessen werde, letzteres lässt das leicht herbe Aroma etwas besser zur Geltung kommen.

Der Anbau funktioniert aber (angeblich) auch fernab vom Meer, weshalb ich mich an einen Versuch auf meiner Terrasse gewagt habe...mehr dazu kommt dann demnächst. Sofern es positive Resultate zu vermelden gibt ;)


Zutaten
200g Mehl
120-150g Agretti (Mönchsbart)
1 Knoblauchzehe
200g Frischkäse
4 ml Schlagobers
1 Ei
50g Parmesan (frisch gerieben)
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Muskatnuss

Zubereitung
Für den Teig Mehl, 5 EL Olivenöl, ½ TL Salz und so viel kaltes Wasser verkneten, dass ein fester, aber nicht zu elastischer Mürbeteig entsteht. Nur so lange kneten, wie unbedingt notwendig ist!
Den Teig zu einer Kugel formen, mit wenig zusätzlichem Mehl ausrollen und in einer leicht gefetteten Quicheform ausbreiten und leicht andrücken.
Für die Füllung den Mönchsbart putzen (die Wurzeln, d.h. der lavendel-farbene Teil muss entfernt werden) und sehr gründlich waschen (kann sehr sandig sein).  Frischkäse, Schlagobers und Ei verrühren und mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss kräftig abschmecken. Mönchsbart und Parmesan auf dem Teig verteilen, mit der Frischkäse-Ei-Mischung übergießen und im Backofen bei 180°C ca. 35 Minuten backen.
Mir schmeckt diese Quiche am besten lauwarm, man kann sie aber genauso gut heiß oder kalt essen.



Mahlzeit! :o)

Mittwoch, 9. April 2014

Ragù alla bolognese

Ragù alla bolognese

Standardgerichte habe ich eher wenige, dieses gehört aber definitiv dazu! Ich esse Pasta mit Ragù zwar unglaublich gerne, bin in der Hinsicht aber leider auch ziemlich speziell und mag nicht einfach irgendeine Bolognese, sondern DIESE.


Diese” ist aber dann doch nicht mal eben in 15 Minuten gekocht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Slow Food. Je länger man die Soße bei niedriger Hitze köchelt, desto mehr Geschmack entwickelt sie. Deshalb gibts Ragù bei mir nur selten, dafür dann aber gleich in einer größeren Menge, die bis zum nächsten Mal portionsweise eingefroren werden kann (und auch wird).

Sie gehört bei mir zum absoluten Standardrepertoire und ist eines der wenigen Rezepte, die ich immer und immer wieder genau nach diesem Rezept koche, ohne irgendetwas abzuwandeln.

Zwar habe ich dieses Rezept zu meinem Liebling erkoren, gefühlt gibt es aber mindestens ebenso viele Rezepte wie Geschmäcker. Für mich gehört neben Gemüse (Sellerie, Karotten, Zwiebeln) und Rindfleisch unbedingt auch Pancetta (ein italienischer, luftgetrockneter Speck) und Hühnerleber mit in die Soße. Letzteres muss man mögen, weil es der Soße einen sehr spezifischen und kräftigen Geschmack gibt (wer das nicht mag, kann die Leber auch weglassen). Pancetta gibt der Soße aber wirklich einen sehr feinen zusätzlichen Geschmack, ohne den mir definitiv etwas fehlt.


Die gleiche Soße verwende ich übrigens auch für Lasagne oder statt Tomatensoße auf Pizza...dazu demnächst mal mehr!

Zutaten
2 Karotten (ca. 120g)
2 Stangen Bleichsellerie (ca. 120g)
2 kleine Zwiebeln (ca. 100g)
3-4 Knoblauchzehen
100g Pancetta
2 Hühnerlebern (ca. 100g)
650g Rinderfaschiertes
2 TL Tomatenmark
1 Dose Polpa (400g)
100 ml Weißwein
50 ml Schlagobers
Olivenöl
Salz, Pfeffer
2 Lorbeerblätter
5-6 Wacholderbeeren

Zubereitung
Gemüse waschen, putzen, schälen und in feine Würfel schneiden. Pancetta fein würfeln. Hühnerleber waschen, trockentupfen, größere Gefäße und Sehnen entfernen und fein hacken. Gemüse, Pancetta und Leber in 3 EL heißem Olivenöl kräftig anrösten. Rinderfaschiertes dazugeben und dünsten, bis das austretende Wasser wieder verdampft ist. Tomatenmark dazugeben und kurz, aber kräftig anrösten, bis sich eine hellbraune Schicht am Topfboden bildet. Mit Weißwein und ca. 400ml Wasser ablöschen. Polpa, Lorbeerblätter, und Wacholderbeeren dazugeben, leicht salzen (das Sugo kocht noch ein, deshalb am Anfang lieber nur schwach würzen) und das Sugo ca. 2 Stunden schwach köcheln lassen. Ab und zu umrühren.
Nach 2 Stunden das Schlagobers dazugeben, weitere 15-20 Minuten köcheln lassen, bis das Sugo etwas andickt. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. 



Mahlzeit! :o)

Samstag, 15. März 2014

Pizzateig mit Grieß


Ich habe lange tüfteln müssen, bis ich DAS Pizzateigrezept gefunden habe. Dass Italiener Pizzateig mit Hartweizengrieß zubereiten, ist ja kein Geheimnis. Allerdings hat es sich unerwartet schwierig gestaltet, in Österreich Hartweizengrieß zu bekommen (gibt es den überhaupt gesondert? Oder ist jeder normale Weizengrieß in Ö eigentlich Hartzweizengrieß? Vielleicht kann mich ja jemand zu diesem Thema aufklären...).


Das Ende der Geschichte war, dass ich keinen bekommen und deshalb einfach den Grieß auszuprobiert habe, den ich zuhause hatte. Und was soll ich sagen – das ist es, DAS Pizzateigrezept.

Zutaten
400g Weizenmehl (Type )
100g Weizengrieß (fein)
1 Päckchen Trockenhefe
1 EL Salz
3 EL Olivenöl
lauwarmes Wasser

Zubereitung
Mehl, Grieß, Hefe und Salz gründlich vermischen. Eine Mulde in die Mischung machen, das Olivenöl außen herum (nicht in die Mulde) und etwas Wasser in die Mulde geben. Mit den Knethaken verkneten und nach und nach so viel Wasser zugeben, bis das Ganze einen schönen homogenen, elastischen Teig ergibt.
Zugedeckt mind. 1-2 Stunden (gerne auch deutlich länger oder über Nacht) gehen lassen.  
Vor dem Formen nochmals gut durchkneten, die Teigmenge halbieren und so dünn wie möglich ausrollen. Den Teigfladen auf Backpapier legen und nach Geschmack belegen. Dann inklusive Backpapier auf ein vorgeheiztes Backblech (250°C) legen und im ebenfalls auf 250°C vorgeheizten Backofen ca. 10-20 Minuten backen (je nach Belag und gewünschtem Bräunegrad).

Tendenziell bleibt dieser Pizzateig beim Backen eher hell, dafür wird er durch den Grieß aber superknusprig. Die Menge reicht für 2 große runde Pizzas.


 Mahlzeit! :o)

Freitag, 14. März 2014

Gemüsecremesuppe

Ich merke im Frühling immer ganz deutlich, dass ich mehr Lust habe auf frisches leichtes gemüselastiges und fleischloses Essen habe als auf deftige (winterliche) Mahlzeiten. Und Suppen gehen bei mir ja sowieso immer.


Diese Variante lässt sich je nach verfügbarem Gemüse immer wieder abwandeln...im Winter mit Kartoffeln und Lauch, im Sommer mit Paprika und Melanzini, je nach Geschmack und Saison. Oder sie ist bestens geeignet, um – so wie ich – Gemüse zu verwerten, das von anderen Gerichten noch übrig war.

Zutaten
3 Stangen Bleichsellerie
2 Karotten
3 Frühlingszwiebeln
1 große Knoblauchzehe
1 Dose Polpa
2 TL Tomatenmark
50 ml Schlagobers
Olivenöl
Weißwein
Salz, Pfeffer
Cayennepfeffer

Zubereitung
Gemüse waschen, schälen und in grobe Würfel schneiden. In 2 EL Olivenöl kräftig anrösten. 1-2 TL Tomatenmark dazugeben und mit anrösten. Mit einem kleinen Schluck Weißwein ablöschen, mit der Polpa und evtl. etwas Wasser auffüllen und alles ca. 10 Minuten köcheln lassen bis das Gemüse gar ist. Die Suppe pürieren, mit Schlagobers, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken und zum Servieren mit etwas zusätzlichen Olivenöl beträufeln. Etwas gehackte Petersilie schmeckt auch super dazu!




Mahlzeit! :o)

Donnerstag, 13. März 2014

Tomaten ziehen. Oder "Hätte ich das doch nur vorher gewusst…!"

Was passiert mit der Gärtnerherz, wenn es schon im Februar wärmer wird, die Sonne vom Himmel strahlt und es überall nach Frühling riecht? Genau, es hüpft vor Freude!
Und was tut man, wenn es einen genau dann - Mitte Februar - schon in den Finger juckt und man (Gemüse-)Gärtnern möchte, die Gärtnereien aber noch nicht viel hergeben bzgl. vorgezogener kleiner Gemüsepflänzchen?
Man macht es einfach selbst!

Gedacht, getan...dieses Jahr werden die Tomaten also nicht als fertige Pflanzen gekauft, sondern selbst großgezogen.
Und da steht man also auch schon vor der ersten Hürde – es gibt einfach so viel Auswahl (nicht dass das bei fertigen Pflanzen anders wäre)! Aber alles auf einmal geht ja nicht. Ich persönlich liebe grüne Tomaten und mag richtig große gute Fleischtomaten...die Wahl fiel also auf Green Zebra und Cor di bue (Ochsenherz).


Kleine Töpfchen und Anzuchterde sind sowieso schon da, also los geht’s! Der Anfang ist ja nicht so schwer, Samen auf die Erde, etwas Erde drüber, ganz leicht festdrücken, wässern (am besten mit einer Sprühflasche, damit kann man gut verhindern, dass durch einen Wasserstrahl alles durcheinander gespült wird) und – warten.......


Irgendwann trauen sich dann ein paar zarte grüne Blättchen aus der Erde, die Pflänzchen wachsen, bekommen ein zweites Paar Blätter, das Herzal hüpft gleich noch viel mehr... aber irgendwann sind die kleinen Pflanzen dann doch schon ziemlich groß, um sich Töpfe zu teilen, viel schöner wäre es doch, wenn jede ihren eigenen Topf hätte.
Also: Pikieren. Ganz einfach, nur die einzelnen Pflanzen aus der Erde nehmen und in neue Töpfe setzen, fertig.

Aber warum lassen die in ihren schönen neuen Töpfen plötzlich alle die Köpfe hängen und verwelken?!

Das war der Zeitpunkt, zu dem ich in dem ganzen Tomaten-Zieh-Prozess zum ersten Mal das Internet konsultiert habe. Und siehe da, die weise Erkenntnis war: ich hätte es früher machen sollen!
Denn was ich so an Infos über richtiges Ziehen und Pikieren von Tomatenpflanzen zusammengetragen habe, hat mir erst gezeigt, dass ich so ziemlich jeden göberen Fehler gemacht habe, den man machen kann. Und da die Zeit, um mit dem Vorziehen von Pflanzen zu beginnen, ja noch nicht vorbei ist, habe ich diese Fehler hier zusammengetragen...ich hoffe, dass sie für den/die ein oder andere/n nützlich sein werden :o)
Alternativ kann ich euch Gärtner Pötschkes Großes Gartenbuch* empfehlen. Ich hätte es selbst zuhause gehabt, ernsthaft reingeschaut habe ich aber leider auch erst, als das Kind schon längst im Brunnen lag.

Fehler Nr. 1: Pflanzen nach dem Keimen nicht kühl stellen.
Viel hilft nicht immer viel. Sobald die Keimlinge aus der Erde schauen, sollte man die Pflanzgefäße an einen kühleren (aber trotzdem hellen) Ort umstellen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflanzen zu sehr in die Höhe wachsen (sie vergeilen) und später nicht stabil genug sind.

Fehler Nr. 2: Pflanzen vor dem Pikieren nicht ausreichend wässern.
Dieser Fehler hat bei mir dazu geführt, dass die frisch pikierten Pflanzen direkt ihre Köpfe hängen ließen und zu welken begannen... um diese Welke zu vermeiden, sollte man nämlich die Pflanzen ca. 2-3 Stunden vor den Pikieren nochmals kräftig wässern.

Fehler Nr. 3: Pflanzen nicht tief genug setzen.
Fehler Nr. 1 (d.h. vergeilte Pflanzen) lassen sich noch retten, wenn man sie beim Pikieren so tief wie möglich in die neue Erde setzt. D.h. die Keimblätter sollten dann nur ganz knapp aus der Erde herausschauen. Das hilft, dass die Pflanzen später genug Halt im Boden haben.

Meine Pflanzen sehen inzwischen zwar wieder ganz glücklich aus, aber man sieht deutlich, dass sie sehr lang sind und die Keimblätter er weit oberhalb der Erde ansetzen (Fehler Nr. 1 & 3 in ihrer Perfektion).


Ich hoffe, dass ich das beim Auspflanzen noch immer etwas korrigieren kann, ohne dass sie es mir zu krumm nehmen. Und dass ich dann von meinen selbstgezogenen Pflanzen wieder so fleißig ernten kann wie von den beim Gärtner gekauften in den letzten Jahren.


* = Amazon Affiliate-Link