Was passiert mit der Gärtnerherz, wenn es
schon im Februar wärmer wird, die Sonne vom Himmel strahlt und es überall nach
Frühling riecht? Genau, es hüpft vor Freude!
Und was tut man, wenn es einen genau dann
- Mitte Februar - schon in den Finger juckt und man (Gemüse-)Gärtnern möchte,
die Gärtnereien aber noch nicht viel hergeben bzgl. vorgezogener kleiner
Gemüsepflänzchen?
Man macht es einfach selbst!
Gedacht, getan...dieses Jahr werden die
Tomaten also nicht als fertige Pflanzen gekauft, sondern selbst großgezogen.
Und da steht man also auch schon vor der
ersten Hürde – es gibt einfach so viel Auswahl (nicht dass das bei fertigen
Pflanzen anders wäre)! Aber alles auf einmal geht ja nicht. Ich persönlich
liebe grüne Tomaten und mag richtig große gute Fleischtomaten...die Wahl fiel
also auf Green Zebra und Cor di bue (Ochsenherz).
Kleine Töpfchen und Anzuchterde sind
sowieso schon da, also los geht’s! Der Anfang ist ja nicht so schwer, Samen auf
die Erde, etwas Erde drüber, ganz leicht festdrücken, wässern (am besten mit
einer Sprühflasche, damit kann man gut verhindern, dass durch einen
Wasserstrahl alles durcheinander gespült wird) und – warten.......
Irgendwann trauen sich dann ein paar zarte
grüne Blättchen aus der Erde, die Pflänzchen wachsen, bekommen ein zweites Paar
Blätter, das Herzal hüpft gleich noch viel mehr... aber irgendwann sind die
kleinen Pflanzen dann doch schon ziemlich groß, um sich Töpfe zu teilen, viel
schöner wäre es doch, wenn jede ihren eigenen Topf hätte.
Also: Pikieren. Ganz einfach, nur die
einzelnen Pflanzen aus der Erde nehmen und in neue Töpfe setzen, fertig.
Aber warum lassen die in ihren schönen
neuen Töpfen plötzlich alle die Köpfe hängen und verwelken?!
Das war der Zeitpunkt, zu dem ich in dem
ganzen Tomaten-Zieh-Prozess zum ersten Mal das Internet konsultiert habe. Und
siehe da, die weise Erkenntnis war: ich hätte es früher machen sollen!
Denn was ich so an Infos über richtiges
Ziehen und Pikieren von Tomatenpflanzen zusammengetragen habe, hat mir erst
gezeigt, dass ich so ziemlich jeden göberen Fehler gemacht habe, den man machen
kann. Und da die Zeit, um mit dem Vorziehen von Pflanzen zu beginnen, ja noch
nicht vorbei ist, habe ich diese Fehler hier zusammengetragen...ich hoffe, dass
sie für den/die ein oder andere/n nützlich sein werden :o)
Alternativ kann ich euch Gärtner Pötschkes Großes Gartenbuch* empfehlen. Ich hätte es selbst zuhause gehabt, ernsthaft reingeschaut habe ich
aber leider auch erst, als das Kind schon längst im Brunnen lag.
Fehler
Nr. 1: Pflanzen nach dem Keimen nicht kühl stellen.
Viel hilft nicht immer viel. Sobald die Keimlinge
aus der Erde schauen, sollte man die Pflanzgefäße an einen kühleren (aber
trotzdem hellen) Ort umstellen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflanzen zu
sehr in die Höhe wachsen (sie vergeilen) und später nicht stabil genug sind.
Fehler
Nr. 2: Pflanzen vor dem Pikieren nicht ausreichend wässern.
Dieser Fehler hat bei mir dazu geführt,
dass die frisch pikierten Pflanzen direkt ihre Köpfe hängen ließen und zu
welken begannen... um diese Welke zu vermeiden, sollte man nämlich die Pflanzen
ca. 2-3 Stunden vor den Pikieren nochmals kräftig wässern.
Fehler
Nr. 3: Pflanzen nicht tief genug setzen.
Fehler Nr. 1 (d.h. vergeilte Pflanzen)
lassen sich noch retten, wenn man sie beim Pikieren so tief wie möglich in die
neue Erde setzt. D.h. die Keimblätter sollten dann nur ganz knapp aus der Erde
herausschauen. Das hilft, dass die Pflanzen später genug Halt im Boden haben.
Meine Pflanzen sehen inzwischen zwar wieder
ganz glücklich aus, aber man sieht deutlich, dass sie sehr lang sind und die
Keimblätter er weit oberhalb der Erde ansetzen (Fehler Nr. 1 & 3 in ihrer
Perfektion).
Ich hoffe, dass ich das beim Auspflanzen
noch immer etwas korrigieren kann, ohne dass sie es mir zu krumm nehmen. Und
dass ich dann von meinen selbstgezogenen Pflanzen wieder so fleißig ernten kann
wie von den beim Gärtner gekauften in den letzten Jahren.
* = Amazon Affiliate-Link